So geht es mit dem Jagd- und Schutzgesetz weiter

Am 27. September hat die Bevölkerung das revidierte Jagdgesetz abgelehnt. Die Naturschutzorganisationen, die das Referendum ergriffen hatten, arbeiten bereits an einer neuen Fassung des Jagd- und Schutzgesetzes und gehen dabei auf Parlamentsmitglieder zu.

 

7. Oktober 2020
Gemeinsame Medienmitteilung von Pro Natura, BirdLife Schweiz, WWF Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz und Zooschweiz:

Das Stimmvolk will einen verbesserten Schutz der Wildtiere in der Schweiz, ohne Kantonskompetenz für die Regulierung geschützter Tiere und ohne Regulierungsliste des Bundesrats. Das zeigt die Ablehnung der Gesetzesrevision. Pro Natura, BirdLife Schweiz, WWF Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz und Zooschweiz haben immer betont, dass das Nein den Weg frei macht für eine bessere Lösung. Dieses Versprechen lösen sie nun ein.

Die neue Revision soll auf dem ausgewogenen, weiterhin geltenden Jagd- und Schutzgesetz basieren. Gleichzeitig soll sie eine massvolle Regulierung des Wolfes ermöglichen, welche die regionalen Bestände und Rudel sichert und Anliegen der Bevölkerung aufnimmt. Bei den nötigen Verbesserungen für den Schutz der Wildtiere standen im Abstimmungskampf die bedrohten, aber noch jagdbaren Tierarten wie Feldhase, Birkhahn, Schneehuhn und Waldschnepfe im Vordergrund. Deren Schutz soll mit dem neuen Gesetz gestärkt werden.

Der Vorschlag für eine neue Revision des Jagd- und Schutzgesetzes wird noch im Oktober fertiggestellt und anschliessend mit Vertreterinnen und Vertretern aller politischen Lager und aller Verbände, die an einer konstruktiven Mitarbeit interessiert sind, besprochen. Die Naturschutzorganisationen haben das Ziel, rasch eine neue Revision des Jagd- und Schutzgesetzes anzustossen. Im Hinblick auf die nächste Alpsaison wollen sie zudem Sofortmassnahmen beim Herdenschutz aufzeigen: Damit die Bevölkerung im Berggebiet sieht, dass ihre Anliegen aufgenommen werden.