Füttern oder nicht füttern?
Füttern oder nicht füttern? Der richtige Umgang mit heimatlosen Katzen
Viele Tierfreund:innen stehen vor der Frage: Sollte man Streunerkatzen füttern oder nicht? Einerseits leiden viele dieser Katzen unter Hunger, andererseits kann regelmässiges Füttern auch zu Abhängigkeiten führen. Hier sind einige Tipps, wie man heimatlosen Katzen helfen kann, ohne das Problem zu verschärfen.

Füttern mit Verantwortung
Wenn eine heimatlose Katzen regelmässig an einem bestimmten Ort auftaucht, ist es verständlich, ihr Futter anbieten zu wollen. Doch dies sollte immer überlegt sein und mit einer langfristigen Strategie kombiniert werden. Zuerst muss sichergestellt werden, dass es sich wirklich um eine Katze ohne Zuhause handelt. Das Absuchen nach einem Chip ist hier der erste Schritt. Wenn kein eigenes Chiplesegerät vorhanden ist oder die Katze zu scheu, um auf allen Seiten akkurat abzulesen, können Tierärzt:innen Hilfe bieten. Wird kein Chip gefunden ist es wichtig, über die STMZ (Schweizerische Tiermeldezentrale) ein Inserat mit Foto aufzuschalten, damit sich allfällige Besitzer:innen melden können. Wird keine Besitzer:in gefunden gilt: Wer eine Katze füttert, sollte auch dafür sorgen, dass sie kastriert wird, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Ebenfalls sollte die Katze medizinisch versorgt werden, falls sie eine Verletzung hat oder plötzlich Krankheitssymptome zeigt. Eine Katze zu füttern, bedeutet also auch Verantwortung zu übernehmen mit Zeit und Geld.
Kastration ist der Schlüssel
Füttern ohne Kastration hilft zwar der einzelnen Katze, aber die Gesamtsituation wird nicht verbessert, sondern eher begünstigt. In Zusammenarbeit mit lokalen Tierschutzorganisationen oder Tierärzten kann eine Kastration zu besseren Konditionen organisiert werden.
Kontakt zu Tierschutzvereinen aufnehmen
Verschiedene Tierschutzvereine in der Schweiz setzen sich für Streunerkatzen ein und können Unterstützung anbieten. Sie helfen oft mit Fallen, um Katzen sicher einzufangen und zu kastrieren, bevor sie wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückgebracht werden.
Ein geeignetes Futterangebot wählen
Nicht jedes Futter ist für Streunerkatzen geeignet. Trockenfutter ist oft praktischer, da es nicht so schnell verdirbt, wo hingegen Nassfutter für mehr Flüssigkeitszufuhr sorgt. Auch ist es wichtig sicherzustellen, dass bei Ferien und anderen Abwesenheiten die Fütterung und das Frischwasser weiterhin sichergestellt ist. Hier können allenfalls Nachbarn und/oder Futterautomaten Abhilfe schaffen.
Zudem sollte nebst dem Futter sichergestellt werden, dass heimatlose Katzen Zugang zu frischem Wasser haben, denn Keime und Bakterien verbreiten sich schnell über tagelang stehendes Wasser. So können beispielsweise Giardien auch auf andere Katzen übertragen werden.
Alternative Hilfsmöglichkeiten
Falls regelmässiges Füttern nicht möglich oder gewünscht ist, gibt es andere Wege zu helfen. Man kann sich an Kastrationsprogrammen beteiligen, Unterschlupfmöglichkeiten im Winter bereitstellen oder Tierschutzorganisationen finanziell unterstützen. Auch ProTier gibt seit Jahren Hoffnung für heimatlose Katzen mit aktiver Aufklärung, Kastrationsgutscheinen und mehr.
Nachsorge und langfristige Betreuung
Nach der Freilassung wird die Situation vor Ort weiterhin beobachtet. Oft kümmern sich ehrenamtliche Helfer:innen oder Tierschutzorganisationen um Futterstellen und medizinische Nachsorge. Langfristig helfen diese Massnahmen, die Population stabil zu halten und das Leiden der Tiere zu reduzieren.
Fazit
Füttern oder nicht füttern? Die Antwort liegt in der Verantwortung. Futter alleine reicht nicht aus – Kastration und medizinische Betreuung sind essenziell, um das Leid der Streunerkatzen nachhaltig zu verringern.