Osterfeier ohne Eier

Datum: 17. March 2023
Autor:

Die Tierschutzorganisation ProTier – Stiftung für Tierschutz und Ethik empfiehlt, an Ostern auf Eier zu verzichten. Aufgrund der hohen Nachfrage werden für das Osterfest 20 Prozent mehr Eier produziert. Dafür werden rund eine halbe Million Legehennen gezüchtet, die nach Ostern getötet werden. Die Behandlung dieser Tiere als Wegwerfware ist verwerflich. ProTier zeigt eierfreie Alternativen auf.

Die Suche des Osternests und das «Eiertütschen» gehören für viele Menschen seit Jahren zu Ostern. Dies spürt auch die Eierindustrie: Die Nachfrage nach Eiern ist zur Osterzeit so hoch, dass dafür rund eine halbe Million Legehennen gezüchtet werden. Diese decken die Nachfrage an Eiern, die zu dieser Zeit um rund 20 Prozent steigt.

Die Legehenne als Wegwerfware

Ist Ostern vorbei, endet auch das Leben dieser 500'000 Legehennen. Zwar könnten sie weiterhin Eier legen, diese werden allerdings nicht mehr in dieser hohen Menge nachgefragt. Folglich sind die Tiere als Produzentinnen aus wirtschaftlicher Sicht überflüssig und werden getötet. Ihr Fleisch wird dabei kaum verwendet, da dieses aufgrund der Zucht im Vergleich mit dem des Mastpoulets im Detailhandel kaum abgesetzt wird. Die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, Proviande, schreibt in einem Onlinebeitrag, dass Herr und Frei Schweizer so gut wie keine Suppenhühner mehr konsumieren würden. So landen die Legehennen schlussendlich in der Biogasanlage.

«Es kann nicht sein, dass eine halbe Million Hühner nur für Ostern gezüchtet und kurz danach getötet werden. Dieser Umgang mit der Legehenne als Wegwerfware ist verwerflich», sagt Patrick Schneider, Geschäftsführer von ProTier.

Quote end

«Es kann nicht sein, dass eine halbe Million Hühner nur für Ostern gezüchtet und kurz danach getötet werden. Dieser Umgang mit der Legehenne als Wegwerfware ist verwerflich.» 

Quote end
Patrick Schneider, Geschäftsführer ProTier

Fehlende Aufklärungsarbeit

«Wir sind überzeugt, dass die Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten nicht wissen, dass nur für Ostern eine halbe Million Hühner sterben müssen», ergänzt Patrick Schneider. Aus diesem Grund sei es besonders wichtig, in diesem Punkt Aufklärungsarbeit zu leisten, erklärt der Geschäftsführer von ProTier. Die Tierschutzorganisation setzt sich mit einer jährlichen Social Media-Kampagne dafür ein, dass die Konsumierenden über diesen Missstand informiert sind, bevor sie ihren Ostereinkauf tätigen. «Selbstverständlich freut es uns, wenn sich eine Person für eine Osterfeier ohne Eier entscheidet. Schlussendlich bestimmen die Konsumentinnen und Konsumenten mit ihrer Nachfrage, welche Mengen die Eierindustrie produziert».  

Rezepte ohne Eier und eierfreie Dekoration

Neben dem traditionellen «Eiertütschen» landen an Ostern zahlreiche eierhaltige Speisen auf dem Tisch. Diese können dank einer breiten Auswahl an pflanzlichen Alternativen mühelos ersetzt werden. Dadurch können auch Klassiker, wie die beliebten «Osterchüechli», problemlos zubereitet werden. Neben dem Essen ist auch Basteln an Ostern hoch im Kurs. Auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, schöne und kreative Dekorationen herzustellen, ohne dabei Eierschalen zu verwenden. Auf der Webseite von ProTier finden sich diverse Bastelanleitungen und Rezeptideen.