Lebenshof Sinulay: Ein wahres Herzensprojekt

Datum: 28. March 2024
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Tiere sind ihr Ein und Alles: Simone Maurer hat sich mit dem Lebenshof Sinulay in Wetzikon (ZH) einen Lebenstraum erfüllt. Wir geben einen Einblick in die tierische Familie, in der Hühner, Hasen, Hunde, Schildkröten, Schafe, Schweine, eine Katze und Pferde ein glückliches Leben frei von Angst und Schmerzen führen können.

Simones Herz gehörte schon immer den Tieren. Doch in ihrer Kindheit konnte sie noch nicht ahnen, dass aus dieser tiefen Verbundenheit einmal eine Lebensaufgabe werden würde. Heute führt sie mit ganzem Herzblut ihren erst 2023 gegründeten Lebenshof. Immer mit dabei ist ihre 3-jährige Tochter Liva.


Der Lebenshof Sinulay freut sich über Ihre Spende

Um die Gesundheit der Tiere noch besser gewährleisten und das anstehende Umbauprojekt der Quarantänestation realisieren zu können, ist Simone Maurer auf Spenden für ihren Lebenshof «Sinulay» angewiesen. So sollte der Boden im Auslauf erneuert werden, damit die älteren Tiere einen sicheren Halt haben und sich angstfrei bewegen können. Ausserdem muss dringend die Notfall- und Quarantänestation der Hühner erneuert und erhöht werden, da sie derzeit mehr einem Provisorium gleicht. Wir würden uns sehr über Ihre Hilfe freuen. Ihr gespendeter Betrag kommt vollumfänglich dem Lebenshof Sinulay zu.


Die tierischen Bewohner des Lebenshofs Sinulay

Als Simone vor eineinhalb Jahren auf den schönen Hof etwas versteckt im zürcherischen Wetzikon zog, war zuerst eine Hühnerauffangstation geplant. Mittlerweile leben dort nicht nur 35 zutrauliche Hühner, sondern auch jede Menge Vierbeiner, die dringend auf Hilfe angewiesen waren. Als ich ankomme, werde ich mit einem lauten «Mähhh» von Gittli und den Zwillingen Lena und Maya begrüsst. Sie sind erst vor einigen Tagen eingezogen und fühlen sich schon «schaf»wohl bei Simone. Mayas und Lenas Ersatzmama Gittli hatte einen Gebärmuttervorfall und sollte geschlachtet werden. Dasselbe Schicksal drohte auch den Kleinen, die als Lammfleisch enden sollten. Es ist einfach herzerwärmend, wie sie einen aus der dicken Wolle heraus anschauen mit ihren wachen, aufmerksamen Augen, den kleinen Öhrchen und der seidig weichen Nase. Als ob das immer schon so gewesen wäre, bewegen sich die Schäfchen frech zwischen den zwei alten Pferden Matrero und Blanka. Sie sind beide 27 Jahre alt und geniessen ihr Rentnerdasein in vollen Zügen. Wenn Simone aber mit dem Futtereimer raschelt, kommt ganz schnell Bewegung in die tierische Familie. Jeder möchte das grösste Leckerli abkriegen, und dafür stellt sich Gittli auch gerne gekonnt vor Matrero und schubst ihn nach hinten.

Wohnungsbesichtigungen

Beim Garteneingang entdecke ich ein liebevoll gestaltetes Gehege, das im Dezember leer ist, da seine Bewohner schlafen. Die zwei Schildkrötenmännchen wurden jahrzehntelang zusammengehalten, obwohl sie sich nicht ausstehen können. In diesem Fall ist das hohe Alter, das die Tiere erreichen können, ein Nachteil, da der Stress für sie einfach nie enden wollte. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, wurden sie völlig falsch gefüttert, so dass sich ihr Panzer unnatürlich verformte. Zum Glück erkannte Simone ihr Leiden sofort, befreite sie aus dieser misslichen Situation und trennte die beiden. Durch die richtige Pflege und Fütterung haben sie nun hoffentlich noch viele glückliche Jahre vor sich. Beim Hühnergehege angekommen, wartet die aufgeregte Damenschar nur darauf, ein paar Extrakörner picken zu dürfen.

Kaum ist das Gatter geöffnet, entwischen auch schon ein paar von ihnen in den Garten. Ich staune nicht schlecht, als aus einem Häuschen mitten im Hühnergehege ein schwarzer Kopf herausschaut. Ein grunzendes, mit Stroh bedecktes Schweinchen ist von der Aufregung wach geworden und möchte auch einen Leckerbissen abbekommen. Kurz darauf kommt noch ein zweites heraus. Lotti und Emma sind Geschwister und sechs Jahre alt. Ihr Besitzer verreiste ins Ausland und wollte die Tiere nicht mehr. Sie sind erst seit ein paar Monaten bei Simone und fassen nur ganz langsam Vertrauen. Auch Schweine werden oftmals falsch gefüttert, und so kam es, dass diese beiden Schweinedamen ganz schön zugenommen haben. Bei Simone werden sie nun mit der richtigen Nahrung und gemütlichen Spaziergängen im Garten wieder in Topform gebracht. Im warmen Hühnerstall haben es sich auch noch sechs Hasen gemütlich gemacht. Ich bin überrascht, wie gross sie sind; und gemäss Simone sind sie noch nicht mal ausgewachsen. Nur gut, dass die Hühner auf den bequemen Holzstangen Platz nehmen und auch draussen ihr Revier gerne in die Höhe verlagern. Dafür flattern sie nicht selten auf die Bäume und geniessen den Weitblick.

Die schlimme Vergangenheit der Hunde aus Rumänien

Zur Familie gehören ausserdem noch vier Hunde: Nyla, Happy, Faye und Fenja. Die ersten drei sind aus einem Tierheim in Rumänien. Simone hat die Hunde aber nicht einfach «bestellt», sondern sie war vor Ort und hat sie bei einem der zahlreichen Arbeitseinsätze mit nach Hause genommen. Die dreibeinige Nyla kommt sofort auf mich zugelaufen und kuschelt sich an mich. Ich grabe dankbar meine tiefgefrorenen Hände in das warme Fell der zauberhaften Hündin. Faye kam nach einem Autounfall ins Tierheim. Sie hatte einen Schädelbruch und ein Auge sowie der Kiefer wurden schwer verletzt. Fenja ist ein Chihuahua und stammt von einer Privatperson, die ihre 15 Hunde abgeben musste. Sie war scheu, und es brauchte Wochen, bis sie sich überhaupt anfassen liess. Nicht zu vergessen ist der Boss im Haus: Kater Micky. Ihm ist mein Besuch nicht ganz geheuer, und so schnurrt er sich, eng an Simone gekuschelt, Mut an. Ein Tier von Simone darf auf einem anderen Lebenshof glücklich sein: die Kuh Kolibri. «Dreimal entkam sie dem Schlachter, und das war doch ein Zeichen, dass sie leben will», erzählt mir Simone mit strahlenden Augen.

Tiere bedeuten pures Glück, aber auch Arbeit und Verantwortung

Simone bewirtschaftet den ganzen Hof mit annähernd 60 Tieren ganz alleine, das heisst, sie trägt die volle Verantwortung, auch finanziell. Da auch ihre Tiere nicht nur von Luft und Liebe leben können, bietet sie den Ferienplausch für Kinder an und erteilt Hühnerhaltungskurse. In den Kursen vermittelt sie wertvolles Wissen über die Pflege, Haltung, Fütterung etc. der sensiblen Tiere. Zusätzlich bietet sie professionelles Hundesitting an und geht noch einer Teilzeitarbeit von zuhause aus nach. Trotz dieses fordernden Fulltimejobs sieht Simone entspannt und glücklich aus, und diese Gemütslage bestätigt sie mir auch. Tiere sind ihr Leben. «Sie speichern unsere Gefühle und strahlen sie als Wärme ab. Sie bieten uns Trost und nehmen jeden Menschen so wie er ist», sagt Simone. Sie erwähnt immer wieder, wie sie sich von ihrem Herzen leiten lasse. Wenn ich sehe, was für ein wunderschöner Lebensort damit entstanden ist, sollten wir doch alle ein kleines bisschen mehr auf unser Herz hören. Simones Traum ist es, ihren Hof noch bekannter zu machen, um möglichst viele Kinder mit Tieren zusammenzubringen und um ihnen zu zeigen, wie ein respektvoller, liebevoller Umgang möglich ist. Mit ganz viel Hochachtung für Simone und alle anderen Hofbesitzerinnen, die sich jeden einzelnen Tag unermüdlich für das Tierwohl einsetzen, verlasse ich glücklich den Hof.