Israel verbietet als erstes Land weltweit den Handel mit Pelzen zu Modezwecken

Die israelische Regierung verbannt Pelz aus ihren Modegeschäften - Ministerin Gila Gamliel habe eine entsprechende Gesetzesänderung unterzeichnet.

 

11. Juni 2021

Nur noch im Ausnahmefall dürfe mit Pelz gehandelt werden, hiess es aus dem Ministerium weiter - etwa zu Bildungs- und Forschungszwecken oder aus religiösen Aspekten."Die Pelzindustrie verursacht den Tod von Millionen Tieren weltweit sowie unbeschreibliche Grausamkeiten und Leiden", sagte die israelische Umweltministerin Gila Gamliel nach Unterzeichnung der entsprechenden Gesetzesänderung. "Die Verwendung der Haut und des Pelzes von Wildtieren für die Modeindustrie ist unmoralisch und mit Sicherheit unnötig. Pelzmäntel können nicht die brutale, mörderische Industrie verdecken, die sie herstellt. Die Unterzeichnung dieser Vorschrift wird die israelische Modeindustrie umwelt- und tierfreundlicher machen," so Gamliel weiter. Das Verbot soll in sechs Monaten in Kraft treten.

Ausnahmen sollen weiterhin möglich sein
Die Zuständigkeit für den Import und Export von Fellen wilder Tiere unterliegt der israelischen Natur- und Parkbehörde, die auch weiterhin Sondergenehmigungen erteilen darf. Zu den Ausnahmen gehört unter anderem der traditionelle Schtreimel, der aus Fell hergestellte Hut strengreligiöser Juden. Diese gehören zu den Hauptkunden der Pelzindustrie in Israel. Frühere Versuche, den Verkauf von Pelzen gesetzlich zu verbieten, scheiterten am Widerstand strengreligiöser Parteien.

Der Druck auf die Pelzindustrie wächst weltweit
Weltweit beschliessen seit Jahren immer mehr Städte und Länder Einschränkungen in Bezug auf Pelzprodukte. In den USA ist der Verkauf von Pelz sowohl in Los Angeles als auch in San Francisco verboten. Als erster Bundesstaat will Kalifornien diesem Schritt ab 2023 folgen - das entsprechende Gesetz wurde im Oktober 2019 unterschrieben. Auch in der brasilianischen Metropole São Paulo ist sowohl der Import als auch der Export von Pelzwaren verboten.
Darüber hinaus erlassen immer mehr Länder ein Verbot von Pelzfarmen. Allein in Europa sind es neun Länder, die ein entsprechendes Verbot erlassen haben - einige befinden sich noch in der Übergangsfrist.

Tierquälerei und tödliche Krankheiten
Auch wir gehen jedes Jahr auf die Strasse, um die Menschen über die schrecklichen Zustände auf den Pelzfarmen aufzuklären. Enge, verdreckte Drahtkäfige, zusammengepferchte Tiere und grausamste Tötungsmethoden sind dort an der Tagesordnung. Seit dem Ausbruch des Coronavirus jedoch, sind Pelzfarmen noch aus einem weiteren Grund in Verruf geraten: Sie sind perfekte Brutstätten für tödliche Krankheiten. In rund einem Dutzend Ländern war das Virus inklusive Mutationen in Nerzfarmen ausgebrochen. Daraufhin wurden Millionen Tiere getötet.

Israel geht mit diesem historischen Verbot voraus
Jetzt sollten sich andere Länder ein Beispiel daran nehmen und diesem Weg folgen.
 

 

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