PMSG: Gesetzlich verbieten – Tierleid beenden
Worum geht es?
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Das Fruchtbarkeitshormon PMSG verursacht nicht nur bei den Gewinnungsstuten enormes Leid, sondern auch in der Schweinezucht schwere Folgeprobleme. Erfahren Sie hier, warum mehrere Schweizer Tierschutzorganisationen mit der Petition «Forderung für ein gesetzliches Verbot für das Qualhormon PMSG» ein gesetzliches Verbot fordern und wie Sie mithelfen können.
Gewinnung aus Stutenblut
PMSG wird durch regelmässige, grossvolumige Aderlässe bei trächtigen Stuten gewonnen in Island, Argentinien und Uruguay. Während 2-3 Monaten werden die Tiere einmal pro Woche dazu isoliert und fixiert, meist in engen Boxen, und es werden bis zu zehn Liter Blut pro Woche entnommen. Die ständige Blutarmut führt zu Anämie, schwächt die Immunabwehr und kann Organfunktionen beeinträchtigen. Gleichzeitig leiden die Stuten unter massivem psychischem Stress.
Zwischen zwei Blutentnahmen sind die Stuten auf Weiden, wo sie sich selbst überlassen werden. Es handelt sich dabei um tausende Stuten, die menschenfern gehalten werden. Es ist immanent, dass man diesen halbwilden Pferden ohne Zwangsmassnahmen kein Blut abnehmen kann. Die notwendige Fixierung in Holzboxen führt unweigerlich zu massiven Angstzuständen und nachweislich häufig zu gravierenden Verletzungen durch panische Gegenwehrversuche. Und oftmals fehlt es an adäquater tierärztlicher Betreuung, sodass Infektionen und Wundheilungsstörungen unbehandelt bleiben.
Bildquelle: Tierschutzbund Zürich
Folgen in der Schweinezucht
In Schweizer Schweine Mast- und Zuchtbetrieben setzen einige Tierhalter:innen PMSG ein, um Muttersauen in kurze, präzise Brunstrhythmen zu zwingen. Der Hormoneinsatz führt dazu, dass Sauen häufig mehr Ferkel austragen, als sie mit ausreichender Milchleistung versorgen können. Viele neugeborene Ferkel verhungern oder werden im Kastenstand getötet, weil sie keinen Platz an der Zitze finden. Die körperliche Überbelastung schwächt die Sauen, ihr natürlicher Hormonhaushalt gerät aus dem Gleichgewicht, und die Fruchtbarkeit leidet nachhaltig. Zuchtbetriebe profitieren kurzfristig von höheren Wurfgrössen, längere Lebenszyklen und Tiergesundheit werden jedoch erheblich beeinträchtigt.


Rechtlicher Rahmen
Obwohl PMSG in der Schweiz offiziell zugelassen ist, basiert ein Verzicht bisher ausschlieslich auf privatrechtlichen Vereinbarungen. Der Schweizer Bauernverband hat 2022 den Einsatz von PMSG im Programm «QM‑Schweizer Fleisch» untersagt – eine freiwillige Branchenregelung, die jederzeit revidiert werden kann. Damit fehlt es an verbindlichen gesetzlichen Grundlagen, um die Hormongewinnung aus Stutenblut und deren Einsatz in der Schweinezucht dauerhaft zu unterbinden.
Internationale Entwicklung und Alternativen
Weltweit steht PMSG zunehmend in der Kritik: Länder wie Dänemark und Schweden haben striktere Regulierungen diskutiert oder eingeführt. Gleichzeitig gewinnen tierschonende Alternativen an Bedeutung. Techniken wie präzise Brunstbeobachtung, gesteigerte Management- und Umweltbedingungen sowie biotechnologische Verfahren ohne tierische Ausgangsstoffe bieten Betrieben nachhaltige und gesundheitsschonende Zuchtoptionen. Diese Methoden erfordern zwar anfänglich mehr Know-how und Planung, führen aber langfristig zu stabileren Herden und geringerem Medikamenteneinsatz.
Wieso unterstützt ProTier diese Petition?
Tierwohl- und gesundheit fördern
ProTier fordert gemeinsam mit der Initiantin, dem Tierschutzbund Zürich, und weiteren Tierschutzorganisationen ein gesetzliches Verbot von PMSG, weil freiwillige Branchenregelungen kurzfristig aufgehoben werden können und keinen dauerhaften Schutz bieten. Ein verbindliches Gesetz schafft Rechtssicherheit für alle Tierhaltungsbetriebe und stellt Tierwohl über ökonomische Interessen. Die Schweiz hat sich als Tierschutz-Vorbild positioniert; ein Verbot signalisiert national und international, dass wir ethische Standards ernst nehmen. Gleichzeitig belegen wissenschaftliche Studien, dass tierschonende Methoden in der Zucht wirtschaftlich tragfähig sind und langfristig sogar effizienter werden können, wenn Tiergesundheit und -wohl im Mittelpunkt stehen.
Unterstützende Organisationen:
- Stiftung für das Tier im Recht
- Akut Arbeitskreis Kirche und Tiere
- Ärztinnen und Ärzte für Tierschutz in der Medizin
- Animal Rights Switzerland
- Animal Trust
- Animal Welfare Foundation
- ATRA
- Basel Animal Save
- Gnadenhof Papillon
- Hof Narr
- PETA Schweiz
- Pro Nutztier
- ProTier – Stiftung für Tierschutz und Ethik
- Swissveg
- Tier im Fokus
- Tierschutzverein Hilfe für Tiere in Not
- Vier Pfoten
Wie können Sie diese Petition unterstützen?
Aufklären und Unterschriften sammeln
Wir unterstützen und unterschreiben die Initiative und würden uns freuen, wenn Sie dasselbe tun und auf die Kampagne aufmerksam machen. Teilen, erzählen, verlinken – gemeinsam sind wir stark!
Hier geht es zum Unterschriftenbogen. |
Mehr Informationen zur Petition «Forderung für ein gesetzliches Verbot für das Qualhormon PMSG» finden Sie hier.