Jagdgesetz – Klares NEIN auch von Seite der Jägerschaft

Auch viele Jäger sind mit dem missratenen Jagdgesetz nicht einverstanden. Sie haben sich deshalb zum «Komitee Jäger für Artenschutz» zusammengeschlossen und empfehlen ein klares NEIN an der Urne.

 

6. März 2020
"Wir als Teil der Jägerschaft legen seit Jahrzehnten Wert darauf, nicht nur als Totschiesser und Nutzer wahrgenommen zu werden, sondern auch als Schützer der Natur. Wir lieben die Natur und ihre Flora und Fauna. Verantwortungsbewusste Jäger setzen sich nicht nur für jagdbare, sondern auch für geschützte Wildtiere ein. Eine Schwächung des Artenschutzes ist nicht in unserem Sinne. Wir sagen deshalb überzeugt Nein zum missratenen Jagdgesetz!"

 

Einige der gewichtigsten Argumente

Es geht um den Artenschutz, nicht um die Jagd
Das revidierte Jagdgesetz schwächt den Artenschutz. Bei den jagdbaren Tierarten und den jagdrechtlichen Vorschriften sieht es hingegen nur unwesentliche Änderungen vor. Es handelt sich deshalb nicht um eine Abstimmung über die Jagd.

Keine substantielle Verbesserung für die Jagdausübung
Für die Ausübung der Jagd sieht das neue Jagdgesetz keine substantiellen Änderungen vor, somit auch keine wesentlichen Verbesserungen. Die jagdbaren Tierarten sowie ihre Schonzeiten bleiben mit wenigen Ausnahmen unberührt. Für den einfachen Jäger ändert sich in der Praxis fast nichts.

Ein Nein zum Jagdgesetz ist kein Nein zur Jagd
Wird das neue Jagdgesetz vom Volk abgelehnt, wird die Jagd nicht gefährdet, auch nicht einzelne Jagdarten wie die Niederjagd. Ein Nein zum Gesetz ist daher kein Nein zur Jagd, sondern ein Ja zum Artenschutz.

Wir müssen jagen – und können darum nicht auf Grossraubtiere verzichten
Die Jagd wird unter anderem damit gerechtfertigt, dass das Schalenwild reguliert werden muss, um die Schäden an Wald und landwirtschaftlichen Kulturen zu reduzieren. Nun kehren mit den Grossraubtieren die natürlichen Feinde des Schalenwildes zurück und helfen uns bei dessen Regulation. Deren Rückkehr zu begrüssen, ist deshalb im Sinne aller verantwortungsbewussten Jäger – weil auch sie Jäger wie wir sind. Das neue Jagdgesetz untergräbt die wichtige Rolle der Grossraubtiere bei der Wildregulation.

Das Gesetz bringt keine zusätzlichen Wildtierkorridore
Mit dem neuen Jagdgesetz werden keine zusätzlichen Wildtierkorridore saniert und der Bau von Wildbrücken wird nicht beschleunigt. Die Sanierung der Wildtierkorridore ist bereits heute eine bundesrechtliche Verpflichtung und wird schrittweise, wenn auch zu zögerlich, umgesetzt. Mit dem neuen Jagdgesetz werden lediglich die ebenfalls bereits heute obligatorischen Zuleitstrukturen (Hecken etc.) im Umland der Wildquerungen neu vom Bund entschädigt. Die Neuerung, den Bund in die Verantwortung zu nehmen für die Zuleitstrukturen, ist positiv, bringt jedoch keine substanzielle Verbesserung oder gar Beschleunigung beim Bau von Wildtierquerungen. Natur und Wildtiere gewinnen nichts.

Weiterführende Links

Mehr zum revidierten Jagdgesetz
Webseite "Komitee Jäger für Artenschutz": www.jagdschutzgesetz.ch
Offizielle Webseite: www.jagdgesetz-nein.ch